Inhalt der Ausbildung Verstrickungen in der Sippe Zusammen mit unseren Eltern und unseren Geschwistern bilden wir die Schicksalsgemeinschaft einer Familie. Als Familie gehören wir aber auch zu einer Sippschaft, in der sich beide Sippen der Eltern zu einem grösseren System von Menschen verbinden, die wir vielleicht nicht alle kennen und die trotzdem bedeutsam für uns sind. In der Regel gehören zur Sippe, unabhängig davon, ob sie noch leben oder schon gestorben sind: • das Kind und seine Geschwister; • die Eltern und ihre Geschwister; • die Grosseltern; • manchmal noch Urgrosseltern; • alle, die für andere im System Platz gemacht haben, zum Beispiel ein erster Mann oder eine erste Frau der Eltern oder der Grosseltern (oder eheähnliche Beziehungen, auch dann, wenn es zu einer Trennung oder Scheidung kam) oder eine frühere Verlobte, oder eine Frau oder ein Mann, mit denen jemand aus der Sippe ein Kind hat, und alle, durch deren Unglück, Weggang oder Tod andere in der Sippschaft einen Vorteil gezogen haben. Vor allem in der heutigen Zeit mit vielen Patchworkfamilien ist es ein wichtiges Modul. Wir klären z. B. die persönlichen Beziehungen, die Bindungen, den Ausgleich von Geben und Nehmen und die Ordnung, die heute auf das Leben negativ wirken. Krankheit als Heilungsprozess Oft haben die Kranken den Wunsch, dass die Krankheit überwunden werden kann und sie wollen sie wieder loswerden. Krankheiten sind aber auch gleichzeitig Heilungsprozesse, vor allem für die Seele. Man darf sie nicht einfach wegtun. Oft kann man sehen, wenn einer Krankheit zugestanden wird, dass sie einer Sache dient, einer höheren vielleicht, dann kann sie sich zurückziehen. Manchmal meldet sie sich, weil der Kranke etwas nicht anerkennen will. Zum Beispiel eine Schuld, eine Grenze, eine Aufgabe oder einen Weg, den er gehen muss. Die Krankheit erzwingt eine Wende. Daher geht es hier darum, sich mit den Anliegen und dem Ziel der Krankheit zu verbünden, zum Beispiel der ver- leugneten Schuld, dem verachteten Leib, der verlassenen Seele, der Gnade und Chance, die sich in der Krankheit offenbart. Dies zu entdecken und zu finden ist das Ziel dieses Moduls. Familienstellen im Einzelsetting Statt der Arbeit mit lebenden Personen als Stellvertreter für die ausgewählten Systemmitglieder (und andere Elemente) kann man auf andere ähnliche Verfahren zurückgreifen. Mit sogenannten “Bodenankern” (z. B. Papierblätter, Schuhe, Matten usw.) können beispielsweise vom Klienten die Plätze der Sys- temmitglieder im Raum entsprechend “aufgestellt” und markiert werden. Eine andere Alternative stellt die Verwendung von Hilfsmitteln, wie z. B. Figuren dar, die für die Aufstellungsarbeit im Raum oder auf dem Tisch entsprechend eingesetzt werden. Ein spannendes Modul. Sie lernen verschiedene Techniken des Familienstellens im Einzelsetting kennen. 6